Das Dichterviertel als Naturschutzprojekt

 Die HGB Haus- und Grundbesitzgesellschaft Bad Liebenwerda mbH und die IGB Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Grundstücksverwaltung Bad Liebenwerda mbH engagieren sich schon seit langem für den Natur- und Artenschutz in der Kurstadt Bad Liebenwerda.

Die Aktivitäten sollen jetzt im Dichterviertel der Kurstadt gebündelt werden.

Im Rahmen der Überarbeitung der Freiflächen „Sonnenhof“ und „Storchenplatz“ wurde bereits darauf geachtet, dass bienenfreundliche Pflanzen, wie Lavendel, Färber-Kamille, Salweide, Kupfer-Felsenbirne und Schmetterlingsflieder, gesetzt wurden.

Das ist ein erster Schritt, etwas für die Erhaltung der wichtigen Nutzinsekten zu tun. Allerdings ist das nicht genug. Mit den Pflanzen wurde für – so hoffen HGB und IGB – Nahrung gesorgt, aber wohnen müssen die Insekten auch. Jede Insektenart hat da eigene Bedürfnisse und auch Ansprüche. Aus diesem Grund werden HGB und IGB in Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen aus dem Regenbogenhaus Insektenhotels bauen und aufstellen lassen. Auch sollen noch mehr Eichhörnchenkobel und Fledermauskästen installiert werden. Besonders groß wäre die Freude, wenn die Kinder und Jugendlichen die Patenschaft für ein ganzes Beet oder einen Pflanzbereich übernehmen würden.

Auch die Bewohner der Kurstadt und des Dichterviertels können aktiv in den Insektenschutz eingreifen – warum nicht mal einen bienenfreundlichen Balkon gestalten, es muss nicht immer ein großer Garten sein, um den Bienen ausreichend Nahrung bietet. Es gibt viele bienenfreundliche Pflanzen, die den Honigproduzenten beste Versorgung garantieren. Hier sollen nur ein paar genannt werden:

Löwenmäulchen, Margeriten, Wandelröschen und auch der Lavendel. Aber auch Küchenkräuter wie Thymian, Minze, Koriander, Zitronenmelisse und viele andere tragen zum Wohlbefinden der Bienen bei. Bei den Küchenkräutern gilt, was uns Menschen schmeckt, schmeckt auch den Bienen. Eine ganz besonders feine Mischung für die Bienen ist ein Erdbeer-Minz-Topf.

Es gibt 3 Grundregeln, die ein insekten- und vor allen Dingen bienenfreundliches Umfeld gewährleisten:

1.) Sortenvielfalt statt Monokultur

Es ist wichtig, verschiedenste heimische Blumen zu pflanzen. Die Bienen und andere Insekten erhalten so eine reichhaltige Auswahl an Nahrungsquellen. Viele Wildbienenarten sind Nahrungsspezialisten und fliegen ganz gezielt nur ausgewählte Pflanzen auf der Pollen- und Nektarsuche an. Je breitgefächerter das Pflanzenangebot, desto besser.

2.) Auch Bienen und Nutzinsekten brauchen regelmäßige Mahlzeiten.

Es sollte bei der Auswahl der Pflanzen darauf geachtet werden, dass sowohl früh, mittel, als auch spät blühende Arten gesetzt werden. So sorgt man dafür, dass das ganze Jahr über Nahrung zur Verfügung steht. Beete und Blumenkästen sollten Blumen, Kräuter und Stauden beherbergen, die vom Frühjahr bis in den späten Herbst blühen. Dadurch wird gewährleistet, dass gerade außerhalb des Sommers für die Bienen und Insekten genügend Nahrung vorhanden ist. Sehr früh im Jahr und im Herbst finden die Bienen oftmals nicht mehr genug Futter und müssen verhungern.

3.) Nicht alles, was schön ist und duftet, schmeckt auch 

Ausschließlich Pflanzen mit ungefüllten Blüten stillen den großen Hunger unserer Bienen und Nutzinsekten. Blumensorten, die durch ihre gefüllten Blüten zwar wunderschön aussehen, bieten nur wenig oder sogar gar keine Nahrung.

Hier möchten wir nur einige nennen: Gezüchtete Dahlien, Garten-Chrysanthemen oder auch Geranien, die sehr beliebt sind – nur nicht für Bienen und Nutzinsekten.

Die beste Futterquelle stellte eine Wildblumenmischung dar. Sie enthält für jeden Geschmack etwas.

Wir sollten alle gemeinsam etwas gegen das Insekten- und vor allen Dingen Bienensterben tun. Die Arbeit der Bienen ist keine kostenlose Dienstleistung, sondern schwere Arbeit, in die investiert werden muss um die Bienen zu schützen, mit Nahrung zu versorgen und zu erhalten.