Jeder war schon mal in dieser misslichen Situation:

Die Haustür oder Wohnungstür fällt ins Schloss und der Schlüssel liegt noch in der Wohnung.

Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Sicher möchte man so schnell wie möglich eine Türöffnung herbeiführen und ist auch froh über die Hilfe eines Schlüsseldienstes, der seine Leistungen in Windeseile zur Verfügung stellt. Hierin steckt nun aber die Krux: Viele Schlüsseldienste schlagen aus der Notsituation Profit und geben den nervösen und verstörten Kunden überhöhte Rechnungen auf.

Wir möchten Sie mit einigen Tipps davor bewahren, betrügerischen Handwerkern auf den Leim zu gehen. Hier ist anzumerken, dass nicht nur Schlüsseldienste mit überhöhten Rechnungen aufwarten, auch Rohrreinigungsdienste oder Schädlingsbekämpfer treiben mit den arglosen, in einer Notsituation befindlichen Kunden Schindluder und überziehen diese mit völlig überhöhten Rechnungen.

Unseriöse Vertreter der einzelnen Berufsgruppen wittern immer und überall ein lukratives Geschäft. Sie rechnen überteuerte oder erst gar nicht erbrachte Leistungen ab, bestehen auf Bar- oder EC-Karten-Zahlung und im schlimmsten Fall bedrohen Sie die Kunden sogar.

Das muss sich kein Kunde gefallen lassen!

Schon bei der Suche nach einem Notdienst sollte man aufmerksam sein und sich nicht überrumpeln lassen!

Wer vor Ort keinen Notdienst kennt, bedient sich meist der Informationen aus dem Internet. Hier ist jedoch größte Vorsicht geboten. Viele unseriöse Anbieter kaufen Anzeigen um ganz weit oben in den Suchergebnissen zu erscheinen. Hierbei wird sehr gerne eine Ortsnähe oder sogar Ortsansässigkeit vorgetäuscht. Hier muss man sehr genau hinschauen: Der erste Schritt ist, sich das Impressum der Firma anzuschauen. Gibt es dieses auf der Seite der Firma nicht – Hände weg von dem Unternehmen.

Auch das gute alte Telefonbuch ist nicht automatisch eine sichere Quelle für eine zuverlässige Firma vor Ort. Wie im Internet, kaufen sich unseriöse Anbieter Anzeigen, Ortsvorwahlen und Adressen. Hier sollte man also auch sehr genau hinschauen, um was für ein Unternehmen es sich handelt.

Haben Sie einen in Ihren Augen seriösen Anbieter gefunden, lassen Sie sich am Telefon sehr detailliert beraten. Zunächst erfragen Sie die genaue Anschrift der Firma und lassen sich auch noch einmal den Namen bestätigen. Notieren Sie beides. Schildern Sie nun das Problem so genau wie möglich. Das ist notwendig für die Berechnung der aufzuwendenden Leistungen. Sollte die Firma Ihnen nicht sagen können, wie hoch die Aufwendungen ausfallen, nehmen Sie Abstand von einer Beauftragung. Auch in einer Notsituation sollten Sie die Ruhe haben, ein Angebot abzulehnen. Seriöse Handwerker können Ihnen die Kosten für Anfahrten und die eigentlichen Leistungen genauestens benennen. Vereinbaren Sie mit der Firma einen Festpreis für die Arbeiten.

Wenn die ausführende Firma vor Ort eintrifft, sollten Sie eine unbeteiligte dritte Person als Zeugen dazu holen. Es ist immer besser ein neutrales Organ an seiner Seite zu haben. Im Streitfall kann die Person als Zeuge benannt werden.

Nach erhalt der Schlussrechnung können Sie diese bei jeder Verbraucherzentrale prüfen lassen.

Sollten Sie trotz aller Vorsicht doch einem unseriösen Unternehmen auf den Leim gegangen sein, scheuen Sie sich nicht, Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Bei Mietwohnungen steht manchmal die Frage im Raum, wer für die Zahlung der Dienstleistung eines Schlüsseldienstes aufkommt. Hier ist es in der Regel der Mieter.

Das gilt zumindest, wenn der Mieter den notwendigen Einsatz des Schlüsseldienstes selbst zu verantworten hat. Hier: Wenn der Schlüssel verloren wurde oder auch gestohlen wurde. Auch bei einem im Schloss abgebrochenen Schlüssel hat der Mieter die Kosten zu tragen.

Hat der Vermieter hingegen ein kaputtes Schloss nicht repariert und muss deshalb ein Schlüsseldienst gerufen werden, muss der Vermieter den zu bezahlenden Betrag begleichen.

Ein Tipp zum Schluss:

Um nicht in die Fänge eines unseriösen Unternehmens zu geraten ist es am sinnvollsten, alle evtl. notwendigen „Notfallnummern“ zusammenzutragen und am besten im Portemonnaie oder der Brieftasche bei sich zu tragen. So kann man sicherstellen, auch die richtigen Ansprechpartner zu haben. Sie können im Vorfeld die verschiedenen Unternehmen kontaktieren und nach Notrufnummern fragen. Außerdem freuen sich die lokalen Dienstleister, wenn Interesse an Ihren angebotenen Leistungen gezeigt wird und Sie sind sicher, immer einen seriösen Ansprechpartner zu haben.