Hallo Ihr Lieben,
ach war das ein endloser Sommer. Jetzt genießen wir alle den unbeschreiblich schönen Herbst mit seinen herrlichen Farben und den tollen Lichteffekten. Ich bin ganz hin und weg, wenn ich von meinem Kratzbaum aus in den Garten schaue.
Besonders in den Abendstunden wird es richtig spannend mit Garten – dann kommt nämlich unser Igeli und labt sich an dem ihm dargebotenen Katzenfutter. Es ist herrlich zu beobachten, wie er schmatzt und die Schüssel bis aus dem letzten Brocken ausschleckt. Unlängst hat er sehr nachdrücklich sein Futter eingefordert (er hat da schon von uns gelernt). Urplötzlich war ein ganz schreckliches Geräusch von der Terrasse zu vernehmen:
Karl, Frieder, Rupert und ich sind sofort zur Terrassentür gerannt und mussten erst einmal nachschauen. Da konnten wir Igeli dabei beobachten, wie er seine kleine Schüssel über die Terrasse schob und dabei den ohrenbetäubenden Krach verursachte. Unser einer Mensch ist natürlich sofort rausgerannt und hat dem hungrigen Stachler sein Essen gebracht – wir müssen manchmal länger warten!
Nun kann ich Euch noch von unserem neuen Bruder Rupert berichten – ach je, wie wir unter dem kleinen Kerl leiden. Ständig will er spielen. Der arme Frieder kommt gar nicht zur Ruhe. Rupert jagt ihn durchs Haus, will mit ihm Auflauern und Umschmeißen spielen und natürlich immer wieder auch mal schmusen. Frieder findet das gar nicht toll und versteckt sich immer vor Rupert.
Karl und ich sind natürlich von Ruperts Attacken genauso betroffen. Ganz besonders nervig ist der kleine Wicht, wenn es ums Essen geht. Kaum bekommt er mit, dass uns leckere Dinge dargeboten werden sollen, ist er der Erste, der am Futternapf steht. Dann drängelt und schubst er, bis wir uns zurückziehen und ihm den Vortritt lassen.
Wenn der kleine Schlingel nicht so niedlich wäre. Man kann total toll mit ihm kuscheln, er ist halt noch ein Baby.
Unsere Menschen hatten glaube ich komplett vergessen was es heißt, ein Katzenbaby im Haus zu haben. Ständig sind sie hinter Rupert her, weil er wieder etwa gestohlen hat. Ob Früchte, Kartoffeln, Haarbänder, Papier usw., alles kann er gebrauchen. Ganz stolz rennt er mit seiner Beute durchs Haus und unsere Menschen hinterher – ein Schauspiel, dass wir uns nur zu gerne anschauen. Es ist ja nicht so, dass wir kein Spielzeug hätten. Alle möglichen Dinge liegen überall verstreut herum – Rupert findet aber gerade die verbotenen Dinge am interessantesten.
Ach das muss ich Euch auch noch erzählen:
Rupert musste unlängst schon zum Tierarzt. Er hatte ein ganz schlimmes Auge. Dafür musste er jeden Tag Tropfen bekommen und er hatte sich einen Fangzahn abgebrochen. Der musste dann rausoperiert werden. Oh je, ich sage Euch – wir waren ganz schön aufgeregt. Der Kleine war den ganzen Tag beim Tierarzt und wir wussten gar nicht was überhaupt los ist. Ganz schnell kamen die Gedanken an den armen Paul wieder hoch. Besonders ich war echt in Sorge – wie unsere Menschen auch. Nach einer halben Ewigkeit konnte dann aber Entwarnung gegeben werden und der Quälgeist kam wieder heim. Eines seiner Vorderbeinchen war umwickelt und er hat es uns ganz stolz präsentiert. Etwas wackelig auf den kleinen dicken Beinen war er noch, von kleinen Schelmereien hielt ihn dies allerdings nicht ab.
Was soll ich sagen – Rupert ist schon eine Bereicherung. Wir werden auf unsere alten Tage noch mal ganz sportlich und lernen jeden Tag neue kleine Nickeligkeiten.
Jetzt werden wir uns erst einmal auf den Winter vorbereiten:
Dazu gehören natürlich besonders gutes Essen, besonders weiche Wolldecken und gaaaaaanz viel Ruhe. Wir freuen uns schon auf die Winterzeit.
Lasst mich wissen, wie Ihr Euch auf den Winter vorbereitet. Ich freue mich auf viele lustige Briefe
Euer Kleiner Bär – genannt die Bärin –